Doppelgänger Festival

Film ist ein ideales Medium, um das Motiv des Doppelgängers zu visualisieren. Jede Figur, die sich im dunklen Kinoraum auf der Leinwand tummelt, wirkt so lebendig, als sei sie nicht Abbild, sondern leibhaftiger Wiedergänger des Originals. Schon früh entdeckten Filmemacher, dass man die täuschend echten Figuren mittels Doppelbelichtung duplizieren kann, so dass sich der filmische Raum bis in den letzten Winkel mit scheinbar identischen Gestalten füllen lässt.

In den mehr als 40 Filmen des Festivals begegnen den Zuschauern Doubles, Klone und Roboter, Spiegel-, Zerr- und Vexierbilder aller Art. Die Filme fragen nach dem Unterschied von Original und Kopie, verhandeln die politische Dimension der Austauschbarkeit beider und ergründen, wie Doppelgänger in einer Welt, in der Kopien allgegenwärtiger sind als Originale, zu Projektionsflächen und Orientierungspunkten werden. So unterschiedlich die Doppelgänger, so vielfältig sind ihre filmischen Verkörperungen: Die Frage, wo das Ich aufhört und das Du beginnt, wird in Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilmen genauso verhandelt wie in Animationen, Videokunst und Musikvideos.

Dabei treffen einfache Spiegeltricks auf komplexe digitale Animationen. Oft erscheinen die Künstler selbst in ihren Filmen und konfrontieren die Abbilder ihres Ichs mit der äußeren oder der inneren Welt, mal als beschwingter Slapstick, mal als verstörende Vision.

Die acht Filmprogramme wurden von Marcel Schwierin (Berlin) und Luc-Carolin Ziemann (Leipzig) kuratiert.

Filmprogramme

Fr 25.4. 20:30 Bühnen Halle Puppentheater
Musikalische Begleitung durch Sebastian Herzfeld
Auftakt Filmprogramm
Virgil Widrich, Copy Shop, 2001

Das Doppelgänger-Festival eröffnet mit einem Klassiker: In der Traumsequenz von The Playhouse spielt Buster Keaton nicht nur ein ganzes Orchester, sondern auch das gesamte Publikum. Der Stummfilm wird live von Sebastian Herzfeld begleitet. Laurie Anderson erschafft sich in What You Mean We? einen etwas missratenen Klon, der sie bei ihren vielfältigen Verpflichtungen wie zum Beispiel Interviews vertreten soll. Der Angestellte in Virgil Widrichs Copy Shop hingegen vervielfältigt sich nicht nur einmal, sondern füllt mit Hilfe seines Kopiergerätes die ganze Stadt mit den Kopien seiner Person. Der Oscar-nominierte Film basiert auf 18.000 Laserdrucken. Mathilde ter Heijne rechnet in Mathilde, Mathilde filmisch mit dem Ideal der weiblichen Selbstaufopferung ab. Dabei stößt sie die lebensgroße Kopie ihrer selbst – stellvertretend für alle tragischen Filmheldinnen – von einer Brücke. Real Snow White dokumentiert den vergeblichen Versuch der Künstlerin Pilvi Takala, als Schneewittchen verkleidet das Pariser Disneyland zu besuchen. Der Konzern möchte die Kontrolle über alle Kopien seiner Schöpfung behalten: „Only the real Snow White can dress like this.“

Kurator Marcel Schwierin
Kuratorin Luc-Carolin Ziemann
  • The Playhouse,

    Buster Keaton, US 1921, 6 min

  • What You Mean We?,

    Laurie Anderson, US 1986, 3 min

  • Copy Shop,

    Virgil Widrich, AT 2001, 12 min

  • Mathilde, Mathilde....,

    Mathilde ter Heijne, DE 1999, 5 min

  • Real Snow White,

    Pilvi Takala, FR/NL 2009, 10 min

Sa 26.4. 19:00 Zazie Kino und Bar
Gast: Myrna Maakaron
Gegenüber // Mirror, Mirror on the Wall
Christoph Girardet, The Eternal Lesson, 2012

Der Spiegel formt ein sichtbares Gegenüber und gibt uns die Chance zur Selbstbetrachtung – dabei vorausgesetzt, dass jeder Spiegel das Bild, das er transportiert, auch verändert und beeinflusst. Christoph Girardet widmet sich in seinem eleganten Found-Footage-Film The Eternal Lesson der Beobachtung von Kunststudenten, die in ihrer Arbeit versuchen, die Wirklichkeit nicht nur zu spiegeln, sondern mit ihren gestalterischen Mitteln zu erfassen. Girardet bildet die tastende, immer von neuem vergleichende Annäherung an das Modell mit filmischen Mitteln nach. Mike Hoolboom fragt in Amy, wie mediale Abbildungen die Selbstwahrnehmung beeinflussen und stören können, und schafft das (fiktive) Portrait einer jungen Frau, der das eigene Bild abhandengekommen ist. Der Künstler Ferhat Özgür beobachtet in Metamorphosis Chat zwei ältere türkische Frauen: Die eine berufstätig und säkular ausgerichtet, die andere mit Kopftuch und deutlich religiöser geprägtem Weltbild, die sich kichernd dafür entscheiden, die Redewendung „to walk in someone elses shoes“ einfach mal wörtlich zu nehmen. Myrna Maakaron porträtiert in BerlinBeirut auf leichtfüßig-charmante Art zwei sehr unterschiedliche Städte, die vor ihrer Kamera zu einem imaginären Ort verschmelzen, in dem die Leichtigkeit des „Jetzt“ die Schwere der Geschichte verdrängt. Die niederländische Künstlerin Marjoleine Boonstra verbindet einen hohen formalen Anspruch mit einer eindeutig politischen Perspektive auf ihre Themen. Für ihren berührenden Film Sa Nule hat sie Menschen in einem bosnisch-kroatischen Flüchtlingslager beobachtet, die sich zum ersten Mal seit einem Jahr wieder im Spiegel sahen. Kip Fulbek schließlich nimmt massenmediale Stereotypen in den Fokus und zeigt auf humorvolle Weise, dass die medialen Klischees multiethnischer Charaktere nicht ansatzweise dazu geeignet sind, ein adäquates Spiegelbild der komplexen Wirklichkeit zu schaffen.

Kuratorin Luc-Carolin Ziemann
  • The Eternal Lesson,

    Christoph Girardet, DE 2012, 7 min

  • Amy,

    Mike Hoolboom, CA 2003, 16 min

  • Metamorphosis Chat,

    Ferhat Özgür, TR 2009, 10 min

  • BerlinBeirut,

    Myrna Maakaron, DE 2003, 23 min

  • Sa Nule,

    Marjoleine Boonstra, NL 1996, 10 min

  • Lilo & Me,

    Kip Fulbeck, US 2003, 9 min

Sa 26.4. 21:30 Zazie Kino und Bar
Me as We
Niklas Goldberg, Ten, 2010

Das Programm beschreibt die grundsätzliche Verwirrung, die durch die endlose Anzahl an Doppelgängern, Duplikaten und Derivaten entsteht, und spannt dabei einen Bogen von der ganz frühen kinematographischen Tricktechnik bis hin zu einem imaginären Altersheim für ausgediente Zeichentrickfiguren. J. Stuart Blacktons Princess Nicotine war seinerzeit eine Sensation, die Menschen konnten sich an der mit Hilfe eines Spiegels verkleinerten Fee nicht sattsehen. At the Shrink’s verwendet eine extrem einfache, früher in Museen angewendete Form der Dreidimensionalität: Laurie Anderson projiziert ihr Selbstbild auf eine Skulptur, analog zur Theorie der Projektion aus der Psychologie. Die zehn digital perfekt gemachten Klone, die Niklas Goldbach in Ten von sich selbst erstellt, vollführen eine Reihe seltsamer Rituale politischer Machtsymbolik. Real Snow White dokumentiert den vergeblichen Versuch Pilvi Takalas, als Schneewittchen verkleidet das Pariser Disneyland zu besuchen – der Konzern möchte die Kontrolle über alle Kopien seiner Schöpfung behalten: „Only the real Snow White can dress like this.“ Für The Bohemian Rhapsody Project hat Ho Tzu Nyen zwei Monate lang Castings durchgeführt und mit diesem Material seinen Film gemacht; so sehen wir 21 Schauspieler, die ein und dieselbe Rolle spielen. In Multiple Barbie therapiert Joe Gibbons eine schizophrene Puppe; im Zentrum steht die Frage an alle Doppelgänger: „Do you feel that you are not real?“. Auch in der vielfach ausgezeichneten Animation The External World von David OReilly wird die harmlose Ästhetik von Kinderfilmen in einen dystopischen Horror verwandelt, wenngleich in der grausamsten Szene der beruhigende Schriftzug eingeblendet wird: „Remember: this is merely a cartoon.“

Gast: Niklas Goldbach

Kurator Marcel Schwierin
  • Princess Nicotine,

    J. Stuart Blackton, US 1909, 5 min

  • At the Shrink’s (A Fake Hologram),

    Laurie Anderson, NL 1977, 4 min

  • The Bohemian Rhapsody Project,

    Ho Tzu Nyen, SG 2006, 6 min

  • Ten,

    Niklas Goldbach, DE 2010, 12 min

  • Real Snow White,

    Pilvi Takala, FR/NL 2009, 10 min

  • Multiple Barbie,

    Joe Gibbons, US 1998, 9 min

  • The External World,

    David OReilly, DE 2010, 17 min

So 27.4. 19:00 Zazie Kino und Bar
Vortrag mit Filmbeispielen von Ralf Donis
Doppelgänger im Horrorfilm
Philip Kaufman, Die Körperfresser kommen, USA 1978

Im Horrorfilm spielen Doppelgänger eine besonders tragende Rolle. Als Zombies und Replikanten verbreiten sie Angst und Schrecken, als Aliens repräsentieren sie all das, was die menschlichen Protagonisten nicht sind oder sein wollen, und als Untote öffnen sie Pfade in die Unterwelt, die besser verschlossen geblieben wären.

Ralf Donis (Leipzig), profunder Kenner und Spezialist in Sachen Horrorfilm, wird sich auf die filmische Spur der Doppelgänger im Gruselgenre machen und in einem Vortrag mit Filmbeispielen verdeutlichen, wo die eigentlichen Abgründe des diesjährigen Festivalthemas liegen.

Kuratorin Luc-Carolin Ziemann
So 27.4. 21:30 Zazie Kino und Bar
Sisters (Die Schwestern des Bösen)
Sisters, 1973
Sisters, 1973
Sisters, 1973
Sisters, 1973

Mit Sisters verneigte sich Brian de Palma 1973 vor seinem großen Vorbild Alfred Hitchcock. Das geschickt konstruierte Drehbuch erzählt vordergründig einen waschechten 70er Thriller um ein gutaussehendes siamesisches Zwillingspärchen, einen Mord ohne Leiche und die zerstörerische Liebe eines Arztes mit Allmachtsfantasien. Gleichzeitig bewegt sich die Regie (kongenial unterstützt vom Score des langjährigen Hitchcock-Komponisten Bernard Herrmann) auf einer weiteren Ebene immer an der fragilen Grenze zwischen Wahn und Normalität, um auszuloten, wie stabil das Gerüst ist, das unsere Identität ausmacht.

Wir zeigen den Film mit einer Einführung von Ralf Donis.

Brian De Palma, 1973, 92 min

Kuratorin Luc-Carolin Ziemann
Fr 2.5. 19:00 Zazie Kino und Bar
Gäste: Wiltrud Baier & Sigrun Köhler
Puppen, Doubles und andere Stellvertreter
Ruben Östlund, Incident by a Bank, 2010

Wenn im Film Puppen oder andere Stellvertreter eingesetzt werden, die statt realer Personen im Film agieren, kann es dafür verschiedene Gründe geben. Einerseits können manche schwierigen Exkursionen (wie die in den Kühlschrank Dagie Brunderts) tatsächlich nur durch handverlesene Protagonisten aus der Spielzeugkiste durchgeführt werden. Andererseits brauchen Filmemacher wie Ruben Östlund, der sich die szenische Rekonstruktion eines Banküberfalls vorgenommen hatte, dringend Statisten, um den Raubzug und dessen ausgefeilte Choreographie in einer einzigen Einstellung zu rekonstruierten. Auch Uli Versum arbeitet an der (eigenen) Vergangenheit und projiziert sich selbst und seine Geschwister in die Kinderwelt eines Puppenhauses, bewacht von der überdimensionierten, weil realgroßen Mutter. Die eindringliche Geschichte des jungen Flüchtlings Sharaf wurde als Dokumentarfilm in einer Animation umgesetzt – um Sharaf zu schützen und zu zeigen, dass es viele andere wie ihn gibt, die tagtäglich auf der Flucht ihr Leben riskieren. Chris Landreth hat seinem großen Vorbild Ryan Larkin ein vielfach preisgekröntes filmisches Denkmal gesetzt. Er interviewte den Animationsfilmer, der durch seine Drogensucht ins soziale Abseits geraten war, und machte in der Nachbearbeitung am Computer die inneren Dämonen seines Gegenübers sichtbar. In Photograph of Jesus stößt Laurie Hill bei der Suche nach unmöglichen Bildern auf Aufnahmen, die nach und nach ein unheimliches Eigenleben entwickeln. Was passiert, wenn Kinder versuchen, industriell hergestellte Snacks zu Hause zu kopieren, zeigt das partizipatorische Kunstprojekt HomeMade. Pascal Lièvre zollt mit seinem Remake von Wegmans Dog Duet dem Meister der Performance seinen Respekt – auch wenn seine menschlichen Darsteller ihren tierischen Vorbildern nicht den Rang ablaufen können. 

Kuratorin Luc-Carolin Ziemann
  • Die 6 Astronauten,

    Dagie Brundert, DE 1992, 6 min

  • Händelse vid bank – Zwischenfall vor einer Bank,

    Ruben Östlund, SE 2010, 35mm, col, 12 min

  • Faszinierendes Puppenhaus,

    Uli Versum, DE 1987, 9 min

  • Sharaf,

    David Aronowitsch  & Hannah Heilborn, SE 2012, 13 min

  • Ryan,

    Chris Landreth, CA 2004, 14 min

  • Photograph of Jesus,

    Laurie Hill, Kurzfilm, UK2008, 7 min

  • HomeMade,

    Wiltrud Baier & Sigrun Köhler, DE 2007, 5 min

  • Dog Duet,

    Pascal Lièvre, FR 2009, 3 min

Fr 2.5. 21:30 Zazie Kino und Bar
Identical (?) Twins
Omer Fast, Continuity, 2012

Sarah Vanagt filmt im April 2003 im Grenzgebiet zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo. Schon Jahre nach dem Völkermord besucht Vanagt ein Camp, in dem Kriegswaisen und Flüchtlingskinder leben, oft völlig auf sich allein gestellt. Während der Genozid im Schulunterricht nur umschrieben wird, bahnt sich das Durchlebte in den Spielen der Kinder seinen Weg. Mit ihren selbstgebastelten Waffen, Mobiltelefonen und anderen Statussymbolen in den Händen imitieren sie im Spiel das Verhalten, das sie ihr Leben lang bei den Erwachsenen beobachtet haben… So werden sie zu unfreiwilligen Doppelgängern derer, die ihr Leben zu dem gemacht haben, was es ist.

Der israelische Künstler Omer Fast hat für die dOCUMENTA (13) die Arbeit Continuity produziert, die sich ebenfalls mit den Folgen des Krieges beschäftigt und nun erstmals in Halle gezeigt wird. In seiner mit André Hennicke und Iris Böhm glänzend besetzten, zeitgenössischen Wiedergänger-Geschichte um einen jungen Afghanistan-Rückkehrer vermischt der in Berlin lebende Filmkünstler Reales mit Fiktivem und macht dabei wohlkalkulierte Anleihen bei Horrorfilm und Melodrama, um die Belastung durch die Traumata des Krieges sichtbar und spürbar werden zu lassen. Bei Fast erscheint der Krieg als verborgenes, fast privates »worst case scenario«, das diejenigen, die davon betroffen sind, vollständig aus ihrem bisherigen Leben katapultiert und orientierungslos zurücklässt, während der deutsche Alltag weitergeht, als wäre nichts geschehen.

Kuratorin Luc-Carolin Ziemann
  • Begin Began Begun,

    Sarah Vanagt, BE 2003, 36 min

  • Continuity,

    Omer Fast, DE 2012, 41 min

Sa 3.5. 19:00 Zazie Kino und Bar
Gast: Yashaswini Raghunandan
Ghost Stories
Bjørn Melhus, I'm Not the Enemy, 2011

Geister treten meist ungefragt ins Leben und begleiten uns häufig lange unbemerkt. Nur selten erhaschen wir sie mit einen Blick aus dem Augenwinkel und müssen dabei feststellen, dass sie sich jenseits unseres Willens bewegen. So ergeht es auch David Bowie, der von Floria Sigismondi mit der eigenen Vergangenheit in Form von einer Gruppe androgyner Rockmusiker konfrontiert wird, die neben ihm einziehen. Tatenlos – und herrlich selbstironisch – sieht er dabei zu, wie sein beschauliches Altherrenleben und seine ihm auf unheimliche Weise ähnelnde Ehefrau Tilda Swinton nach und nach vom Wahnsinn der Jugend (re)infiltriert wird. Auch Oliver kämpft mit seinen Dämonen und Geistern, die immer wieder drohen, sein Bewusstsein zu überschwemmen. Die bildgewaltigen Illusionen des jungen Esten, der an Schizophrenie leidet, hat Katre Haav mithilfe von Animationselementen in den Film eingearbeitet. In I’m Not the Enemy beschäftigt sich Bjørn Melhus ebenfalls mit der Thematik der Kriegsrückkehrer, die in einer Gesellschaft, der der Kriegszustand fremd ist, keinen Halt mehr finden. Wie immer verkörpert der Künstler alle Rollen seines Films selbst – ein Doppelgänger par excellence. Abigail Child erzählt anhand der nachgelassenen Bilder eines anonymen Familienarchivs aus den 1930ern eine fiktionale Geschichte, in der das nahende politische Unheil lange wie eine Fußnote der Geschichte wirkt. Presence begibt sich ins Reich der Wanderarbeiter, die in Asien die Boomtown Bangalore City bauen und sich abends, im Dunkel ihrer notdürftig zusammengezimmerten Wellblechhütten, gegenseitig Geistergeschichten erzählen und davon träumen, selbst den Schritt in ein Leben jenseits der Unsichtbarkeit zu tun.

Kuratorin Luc-Carolin Ziemann
  • The Stars Are Out Tonight (David Bowie),

    Floria Sigismondi, CA 2013, 6 min

  • Living in Space,

    Katre Haav, DE 2013, 12 min

  • I’m Not the Enemy,

    Bjørn Melhus, DE 2011, 13 min

  • The Future Is Behind You,

    Abigail Child, US 2005, 18 min

  • Presence,

    Ekta Mittal & Yashaswini Raghunandan, IN 2012, 17 min

Sa 3.5. 21:30 Zazie Kino und Bar
Gäste: Ute Hörner & Mathias Antlfinger
Dancing with Myself
Cyriak, We Got More (Eskmo), 2011

Billy Idols rotzige Hymne Dancing with Myself gibt diesem Programm Titel und Takt. Den Einstieg bietet die Geschichte eines Mannes, der in einem Copy Shop arbeitet und sich so lange selbst vervielfältigt, bis die ganze Welt nur noch aus ihm besteht. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch Cyriaks explosionsartige visuelle Vervielfachung der Realität im Video zu We got more. Michel Gondry hat für Björks Song Bachelorette ihren eigenen Aufstieg zum Superstar re-inszeniert und dabei schon früh ihren später real erfolgten Ausstieg aus der Pop-Welt vorausgenommen. Mathilde ter Heijne rechnet filmisch mit dem Ideal der weiblichen Selbstaufopferung ab. Dabei stößt sie die lebensgroße Kopie ihrer selbst – stellvertretend für alle tragischen Filmheldinnen – von einer Brücke. Solche Gefühlsausbrüche sind Le nouveau OMIZA fremd, obwohl der Roboter für den Einsatz in menschlicher Umgebung entwickelt wurde und auf äußerst elegante Weise junge Japanerinnen spazieren führen kann. Auch die Filmpionierin Maya Deren  kämpft mit  ihren widerstreitenden Gefühlen, denen sie im Avantgarde-Klassiker Meshes of the Afternoon durch den geschickten Einsatz von Doppelprojektionen Ausdruck verleiht. Garth Jennings verstrickt den Sänger Thom Yorke in einen symbiotischen Tanz mit seinem weiblichen Alter Ego, und Kylie Minogue wird – abermals von Michel Gondry – so lange multipliziert, bis kaum noch Platz zur Bewegung bleibt – was sie nicht daran hindert, sich trotzdem auf wundersam anmutige Weise durch das Gewimmel treiben zu lassen. Mit seinem Audition Tape empfiehlt sich Benny Nemerofsky Ramsay als ideales Mitglied der russischen Girlie-Band TATU und hofft auf gemeinsamen Weltruhm. Um solche Kleinigkeiten muss sich Robbie Williams längst keine Gedanken mehr machen. Er hat Johan Renck, den Regisseur seines Musikvideos zu „She’s Madonna“, „behind-the-scenes“-Interviews gegeben, in denen er auf unnachahmliche Weise seine Sicht auf die Welt weitergibt: „I don’t communicate with the crowd, I just channel the Lord and the Lord speaks through me.“

Kuratorin Luc-Carolin Ziemann
  • Copy Shop,

    Virgil Widrich, AT 2001, 12 min

  • We Got More (Eskmo),

    Cyriak, UK 2011, 3 min

  • Bachelorette,

    Michel Gondry, FR 1997, 5 min

  • Mathilde, Mathilde....,

    Mathilde ter Heijne, DE 1999, 5 min

  • Le nouveau OMIZA,

    Ute Hörner & Mathias Antlfinger, DE 2007, 6 min

  • Meshes of the Afternoon,

    Maya Deren & Alexander Hammid, US 1943, 14 min

  • Ingenue (Atoms for Peace),

    Garth Jennings, UK 2013, 4 min

  • Audition Tape,

    Benny Nemerofsky Ramsay, CA 2003, 8 min

  • She’s Madonna (Robbie Williams),

    Johan Renck, UK 2007, 6 min

Filme

Filmprogramm

Auftakt Filmprogramm

What You Mean We?
What you mean we, 1986
Bildrechte bei Künstler, mit freundlicher Genehmigung von Video Data Bank, www.vdb.org

Andersons Terminkalender ist voll und ihre Zeit entsprechend knapp, deshalb erschafft sie  einen linkisch anmutenden Klon, der sie vertreten und ihre künstlerische Arbeit weiterführen soll. Anderson schlüpft in beide Rollen und spielt damit die kettenrauchende, produktive männliche Hälfte gegen die gelassene weibliche aus.

Laurie Anderson, US 1986, 3 min

Copy Shop
Copy Shop, 2001
Copy Shop, 2001

„Die Geschichte eines Mannes, der in einem Copy Shop arbeitet und sich so lange selbst vervielfältigt, bis die ganze Welt nur noch aus ihm besteht.“

Virgil Widrich, AT 2001, 12 min

Mathilde, Mathilde....
Mathilde, Mathilde..., 1995
Mathilde, Mathilde..., 1995
Mathilde, Mathilde..., 1995
Mathilde, Mathilde..., 1995

Mathilde, so heißt die tragische Heldin in Truffauts Film La Femme d’à côté (1980), deren Liebe zu einem älteren Mann tödlich ausgeht. Auch die Hauptdarstellerinnen in Jean-Claude Briseaus Noche Blanche (1990) und in Patrice Lecontes Le Mari de la Coiffeuse (1991) tragen diesen Namen und gehen an ihren Liebesbeziehungen zugrunde. Um nicht Opfer einer ernüchternden Realität zu werden, flüchten die Frauen in den Selbstmord. Mathilde ter Heijne begreift diese Geschichten der Selbstopferungen als ein utopisches Ideal der Liebe. Kann Schicksal an einen Namen gebunden sein? Mathilde ter Heijne vermischt Originaltöne der drei Filme mit Videoszenen, in denen sie selbst die Rolle der tragischen Heldin übernimmt. Mithilfe einer Special-Effects-Puppe inszeniert sie den Kampf mit ihrem Alter Ego und den Sprung in den Tod von einer Brücke. Schauplatz des kurzen Dramas ist Amsterdam, der einstige Wohn- und Arbeitsort der Künstlerin.

Mathilde ter Heijne, DE 1999, 5 min

Real Snow White
Real Snow White, 2009

Die absurde Logik des „realen Charakters“ und die extremen Regeln von Disneyland werden deutlich, wenn einem echten Schneewittchen-Fan verboten wird, als Schneewittchen gekleidet den Themenpark zu betreten.

Pilvi Takala, FR/NL 2009, 10 min

Filmprogramm

Gegenüber // Mirror, Mirror on the Wall

The Eternal Lesson
The Eternal Lesson, 2012

Das Rohmaterial für einen nicht fertig gestellten Dokumentarfilm von 1939 zeigt Kunststudenten bei der Arbeit in Mal­ und Bildhauerklassen und in Museen. Viele Szenen wurden – mit nur geringfügigen Variationen – mehrfach gedreht. Die Einstellungen sind zu zwei scheinbar gleichen Filmen montiert, die aber tatsächlich nie identisch sind. Während die Studierenden im Schaffensprozess ihre Werke mit den
Modellen vergleichen, überprüft der Betrachter die Unterschiede in den beiden nebeneinander projizierten Filmen. (Christoph Girardet)

„In der von Christoph Girardet gewählten Form der Präsentation, zwei nebeneinander liegenden Projektionen der beiden Filme, greift der Künstler das Thema dieser Szenen auf. Der Betrachter nimmt unwillkürlich die Position der Studenten ein, wenn er Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Filmen festzustellen versucht, etwa aufgrund einer veränderten Kameraposition oder eines differierenden
Bildausschnitts. Die Filme werden innerhalb der Videoinstallation gleichsam zum Werk beziehungsweise zur Skulptur, die es anhand des jeweils anderen auszuloten gilt. Die perfekte Übereinstimmung muss ins Leere laufen, das Lehrstück kann nicht zum Ende gelangen.“ (Isabelle Schwarz, Begleittext zur Ausstellung im Sprengel Museum Hannover, 27 Juni – 23 September 2012)

Christoph Girardet, DE 2012, 7 min

Amy
Amy, 2003
Mit freundlicher Genehmigung von ARCHIV FILM
Amy, 2003
Mit freundlicher Genehmigung von ARCHIV FILM

Amy ist das sensible Portrait einer Frau, die wieder und wieder zum fotographischen Objekt wurde und nun Probleme hat, zwischen ihrer eigenen Wahrnehmung und ihrem Bild zu differenzieren.

Mike Hoolboom, CA 2003, 16 min

Metamorphosis Chat
Metamorphosis Chat, 2009
Metamorphosis Chat, 2009

In der Videoarbeit Metamorphosis Chat (2010) macht sich der Künstler den Erzählrahmen der türkischen Seifenopern zunutze. Die Schauspieler in Özgürs Filmen sind oft seine Bekannten und Verwandten. Sie alle sind auf der Suche nach Bildern und Gesten, die die Schwierigkeiten vor allem der Frauen visuell beschreiben, die in einer patriarchalen Gesellschaft und in einer Zeit leben, die immerfort neue Realitäten produziert und die traditionellen Vorstellungen von einem erfolgreichen Leben hinterfragt.

In Metamorphosis Chat lädt Özgürs Mutter, die das traditionelle Kopftuch trägt, eine als Lehrerin arbeitende Nachbarin im modernen Kleid zum Tee. Beide beschließen, die Rollen zu tauschen und damit ihre Kleidung. Je mehr sich die Frauen in der Heiterkeit der Verkleidung verlieren und selbstbestimmt zu ihren eigenen Autoren werden, desto mehr schwindet Özgürs Einfluss als Regisseur. Ihre Herzenswärme, ihre Offenheit im Umgang mit dieser anderen vielleicht peinlichen Situation, ihr Lachen übereinander und über sich selbst nehmen die Angst und das massive Moralisieren in den Streitigkeiten um religiöse Symbole auf die Schippe.

Ferhat Özgür, TR 2009, 10 min

BerlinBeirut
Berlin Beirut, 2003
Berlin Beirut, 2003
Berlin Beirut, 2003

Berlin und Beirut waren besetzt, zerstört, geteilt, wiederaufgebaut. Und auch heute sagen die Menschen beider Städte immer noch Ost und West. Im Lauf des Films werden Berlin und Beirut zu einer Stadt, einem Raum, der einen die Schwere der Vergangenheit und die Leichtigkeit des Lebens fühlen lässt, während man mit Myrna ihre Geschichten, Abenteuer und Erinnerungen teilt

Myrna Maakaron, DE 2003, 23 min

Sa Nule
Sa Nule, 1996

Die meisten Menschen können sich nicht vorstellen, wie es ist, Hunger und Krieg zu erleben und sich ein ganzes Jahr lang nicht im Spiegel zu sehen. So erging es den Flüchtlingen in Kamp Kuplensko, einem Lager an der Grenze zwischen Bosnien und Kroatien. Als sie sich schließlich im Spiegel sahen, waren sie von ihren gealterten und ausgemergelten Gesichtern schockiert. Fast ohne Worte porträtiert Marjoleine Boonstra etliche Flüchtlinge bei dieser grauenvollen Selbstbetrachtung. Sie wagen kaum, sich in die Augen zu sehen. Ruhelos wandert ihr Blick über die eigenen Gesichtszüge. Dann fangen sie langsam an, Fragen zu stellen. Wie sollen sie den Kriegsgräueln begegnen? Schlimmer noch: Wie soll man jemandem in die Augen sehen, der man selbst ist, den man aber nicht erkennt?

Marjoleine Boonstra, NL 1996, 10 min

Lilo & Me
Lilo & Me, 2003
Bildrechte bei Künstler, mit freundlicher Genehmigung von Video Data Bank, www.vdb.org
Lilo & Me, 2003
Bildrechte bei Künstler, mit freundlicher Genehmigung von Video Data Bank, www.vdb.org

Welcher Berühmtheit sehen Sie am ähnlichsten? Diese Frage ist bei dem Künstler Kip Fulbeck der Startschuss zu einem ausgelassenen filmischen Parforceritt. Teils Autobiografie, teils Familienporträt, teils popkulturelle Analyse und vor allem und immer wieder: Disney. Sehenswert, wie Fulbeck seine unheimliche Ähnlichkeit zu Pocahontas, Mulan, Aladdin und anderen ethnisch-uneindeutigen Trickfilmfiguren dokumentiert. Dieses vergnügliche, bewegende und aufschlussreiche Video untersucht, wie ethnische Besonderheiten in den Massenmedien zurechtgestutzt werden und welche Folgen dies für multi­ethnische AmerikanerInnen hat.

Kip Fulbeck, US 2003, 9 min

Filmprogramm

Me as We

Princess Nicotine
Princess Nicotine, 1909
Princess Nicotine, 1909

Princess Nicotine oder The Smoke Fairy ist ein fünfminütiger Stummfilm des Regisseurs J. Stuart Blackton, der 1909 nach einem früheren Musical (mit Lillian Russell in der Hauptrolle) entstand. Im Film schläft ein Raucher (Paul Panzer) ein und wird von zwei Feen besucht (eine davon wird von Gladys Hulette gespielt). Das Publikum war seinerzeit begeistert von den primitiven Spezialeffekten, mit denen das Wechselspiel der kleinen Feen mit den sehr viel größeren Gegenständen dargestellt wird.

J. Stuart Blackton, US 1909, 5 min

At the Shrink’s (A Fake Hologram)
At the Shrink’s (A Fake Hologram), 1977
At the Shrink’s (A Fake Hologram), 1977

Während einer Performance bei De Appel sitzt Anderson in einem Lehnstuhl, oder besser: Das Abbild der Künstlerin wird auf den Stuhl projiziert. Sie erzählt eine Anekdote aus einer Sitzung mit ihrem Psychiater und kommt zu dem Schluss, dass sie die Dinge aus völlig unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenden Sinne. Der Besuch beim Psychiater wird überflüssig.

Laurie Anderson, NL 1977, 4 min

The Bohemian Rhapsody Project
The Bohemian Rhapsody Project, 2006
The Bohemian Rhapsody Project, 2006
The Bohemian Rhapsody Project, 2006
The Bohemian Rhapsody Project, 2006

Das Bohemian Rhapsody Project ist ein Film, der am Supreme Court of Singapore spielt und seinen gesprochenen Dialog vollständig aus dem Text des Songs nimmt. Der Kontext ist ein Gerichtsverfahren und die Charaktere sind die Angeklagten, die orangefarbene Anzüge tragen und der Richter im traditionellen Gerichtsgewand, zusammen mit der Polizei, der Jury und der Öffentlichkeit und, obwohl sie im Allgemeinen nicht im Gerichtssaal anwesend sind, ein Chor von Mädchen in Weiß. Der Film untersucht die Mechanismen des Mediums weiter, indem er seine eigene Produktion dokumentiert, während die Apparate der eigenen Herstellung in den Film selbst einbezogen werden. Dieser Film - in Filmqualität, die Theatralik des Stückes, zusammen mit der Annahme eines popkulturellen Rahmens, spielt auf den theatralischen Charakter des Gerichtssaals an, wie er in den Medien und der Popkultur präsentiert wird.

Ho Tzu Nyen, SG 2006, 6 min

Real Snow White
Real Snow White, 2009

Die absurde Logik des „realen Charakters“ und die extremen Regeln von Disneyland werden deutlich, wenn einem echten Schneewittchen-Fan verboten wird, als Schneewittchen gekleidet den Themenpark zu betreten.

Pilvi Takala, FR/NL 2009, 10 min

Multiple Barbie
Multiple Barbie, 1998
Bildrechte bei Künstler, mit freundlicher Genehmigung von Video Data Bank, www.vdb.org

Multiple Barbie, mit Pixelvision gedreht, zeigt den Künstler als eine schwätzende Psychologin, die mithilfe einer stummen Puppe ihre multiplen Persönlichkeiten zu ergründen sucht, um deren Macht aus ihrer Seele zu verbannen.

Joe Gibbons, US 1998, 9 min

The External World
The External Wold, 2010

A boy learns to play the piano.

David OReilly, DE 2010, 17 min

Filmprogramm

Puppen, Doubles und andere Stellvertreter

Die 6 Astronauten
Die 6 Astronauten, 1992
Die 6 Astronauten, 1992
Die 6 Astronauten, 1992
Die 6 Astronauten, 1992

Ein Tag im Leben der sechs Astronauten Hili, Pävonen, Ngoum, Pirx, Nelson und Dupont.

Dagie Brundert, DE 1992, 6 min

Händelse vid bank – Zwischenfall vor einer Bank
Incident by a Bank, 2010
Incident by a Bank, 2010

Eine genaue und witzige Rekonstruktion eines missglückten Banküberfalls, der sich im Juni 2006 zutrug. Eine Echtzeitstudie mit mehr als 96 Beteiligten, die vor der Kamera Aufstellung nehmen. Goldener Bär Berlinale 2010.

Ruben Östlund, SE 2010, 35mm, col, 12 min

Faszinierendes Puppenhaus
Faszinierendes Puppenhaus, 1987

Uli Versum Kurzspielfilm ist seinerseits eine faszinierende Kostbarkeit, eine sehr schöne, sehr genaue Arbeit über höchst ungenaue Gefühle, diffuse Stimmungen und latente Ausbrüche. Dem Film ist es ernst mit dem Melodram im Puppenhaus, gleichzeitig geht er ironisch und vertrakt auf Distanz und reduziert das Kinder-Universum auf ein Blend-Werk. Es wird ein- und weggespiegelt, ein-, aus- und überblendet, daß es eine experimentelle Kunst ist. Uli Versum, das große Kind, das mit  dem Puppenhaus spielt, und das bringt uns den Film nah. Es gilt nicht,ein Avantgarde-Werk zuwürdigen, sondern sich an etwas zubeteiligen: mitzuerleben, mitzuleiden  inbegriffen„ vor allem aber mitzuspielen. (…)

Uli Versum also gelingt es, sich mit seinem Film  ganz unangestrengt den Zuschauern zu nähern, und das möchten wir als große Besonderheit notieren, wenn wir mit dem Film „faszinierendes puppenhaus“ gleichzeitig ein höchst kunstvolles Werk der Avandgarde vor Augen haben. Er ist ein Schau-Meister, Animator, Mittler, der etwas in uns auslöst und bewegt, das noch lange anhält, wenn die Show längst gelaufen ist. Die Geste, die Gebärde ist es, die zählt. Die Kunst, den richtigen Ton zu treffen. Die Magie, aus Licht und Schatten ein Universum entstehen zu lassen, und wenn es die Welt eines Puppenhauses ist, das sich selbst genügt. Ein paar Worte sich erlaubt, Zwischentitel sozusagen. Wir sprechen von der großen Kunst des stummen Films. Uli Versums Film ist kein Stummfilm. Aber er spart sich die Worte, die viel zu schnell festlegen und erledigen würden. Wir hörenstatt dessen auf das Atmen der Kinder im Puppenhaus, und wir hören das Krachen, mit dem die Blitze einschlagen. Ohne das es, daß die Kommunikation zwischen den Kindern und der wilden Natur draußen klappt; es scheint gar, daß Blitz, Donnerschlag und Feuersbrunst magisch beschworen werden können. Dagegen kommen Kinder-und Erwachsenenwelt nicht zusammen, und schon gar nicht auf der vabalen Ebene. Der dreiteilige Spiegel auf dem mütterlichen Frisiertisch erfaßt das Puppenhaus, er gewährt jedoch keinen Zugang zu den Kinder, die von etwas anderem, nicht näher Definiertem erfüllt und fasziniert sind. Starr und stumm blickt die Mutter auf dem Tisch herum.

Auf dem Beistelltisch, ein Spitzendeckchen, sogar aufgeschichtet, liegen die Telefonbücher. „Mutters Kinder leben im Puppenhaus“ ist einem Zwischentitel zu entnehmen. Und „Ades ist heimgekehrt zu Mutter und Schwester“. Ades Zabel und Uli Versum treten auf in Kostümen vom Zuschnitt der bekannten Pupenkleider, hineingespielt in ihr Reich, das zwar dem Blick der Mutter ausgesetzt ist, ihr aber nicht zugänglich ist. Das Beistelltisch-Universum zieht jedoch die Blitze an. Ein strahlender Kinderblick auf die Naturgewalt: die Tränen werden zu Perlen - einerseits, die süße Stupsnase wird zum Riesenschwengel - andererseits. Die Wonnen der Regression haben etwas Katastrophales. „In dieser Nacht ist Ades gestorben“, sagt ein Zwischentitel, während die Feuersbrunst schon das Mobiliar ergreift, das eindeutig das der mütterlichen Wohnung ist. „In dieser Nacht ist Mutter gestorben.“ Und: „Das Puppenhaus wurde nie wieder gesehen.“ Der Schluß leuchtet ein, so sehr es im Film glüht und wabert: von der Mutter kann das Kinderreich nicht mehr gesehen werden, was nicht besagt, daß es irgendwo existiert.

Dietrich Kuhlbrodt in: Dokumentation Internationale Kurzfilmtage Oberhausen 1987

Uli Versum, DE 1987, 9 min

Sharaf
Sharaf, 2012

“Das Boot war wie eine kleine Fliege auf dem offenen Meer zwischen den zwei Meter hohen Wellen. Wir trieben ohne Wasser und Essen umher.” Sharaf, 17, ist einer von Tausenden Bootsflüchtlingen, die in den vergangenen Jahren auf Gran Canaria angekommen sind. Sharaf wurde im Frühling 2012 fertig gestellt. Es ist der dritte und letzte Teil einer Serie animierter Dokumentarfilme über Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen von David Aronowitsch und Hanna Heilborn.

David Aronowitsch  & Hannah Heilborn, SE 2012, 13 min

Ryan
Ryan, 2004
Ryan, 2004
Ryan, 2004
Ryan, 2004
Ryan, 2004
Ryan, 2004

Chris Landreths Film ist eine Hommage an den Animator Ryan Larkin, den Produzenten einiger der einflussreichsten Animationsfilme der 1970er Jahre. Ein paar Jahre später lebte er in Montreal von Sozialhilfe und Betteln. Wie konnte so ein talentierter Mann so enden? Chris Landreth traf Ryan Larkin und führte ein langes Interview mit ihm. Er nutzt die technischen Möglichkeiten der Animation, um dem Betrachter einige der inneren Narben, Risse und Dämonen vor Augen zu führen, von denen Larkin spricht. Mit seltsam deformierten, zerbrochenen und körperlosen Wesen gibt er Ryan selbst und einigen seiner Kameraden die Möglichkeit zu sprechen und kreiert so einen Film, der laut dem renommierten Kritiker Roger Ebert „tief in die Wahrheit des menschlichen Lebens schneidet“.

Chris Landreth, CA 2004, 14 min

Photograph of Jesus
Photograph of Jesus, 2008
Image courtesy of Getty Images
Photograph of Jesus, 2008
Image courtesy of Getty Images

Suchen Sie nach Fotografien von Jesus, Yetis und Hitler aus dem Jahre 1948? Die Lösung ist da, in Form dieser Dokumentar-Fantasie, die auf wahren Geschichten über den Wunsch nach unmöglichen Bildern basiert. Archive des realen Lebens werden zur Schaubühne für das Zusammenstoßen von Fakten und Fiktion, der Glaube läuft Amok und widerspenstige Bilder führen ein Eigenleben.

Laurie Hill, Kurzfilm, UK2008, 7 min

HomeMade
HomeMade, 2007
© Böller und Brot 2007
HomeMade, 2007
© Böller und Brot 2007
HomeMade, 2007
© Böller und Brot 2007

Kinder versuchen das Unmögliche möglich zu machen und beliebte, aber in der Herstellung mysteriöse, Snacks wie MARS, SMARTIES, MARSHMALLOS, FLIPS, BOUNTY, GUMMIBÄRCHEN, CHIPS nach zu kochen, indem sie die Zutatenlisten der Verpackung als ‚Rezepte’ benutzen.

Es entstanden 8 Episoden im Stile einer TV-Koch-Show.

Wiltrud Baier & Sigrun Köhler, DE 2007, 5 min

Filmprogramm

Identical (?) Twins

Begin Began Begun
Begin Began Begun, 2003

April in Ruanda; der Monat der Trauer im neuen Ruandischen Kalender. Während das Land an dessen 10. Jahrestag des Völkermordes gedenkt, spielen die Kinder Spiele. Die Filmemacherin Sarah Vanagt verbringt die Osterferien in einer „Kinderrepublik“, die von Genozidwaisen und Flüchtlingskindern regiert wird, die in dem vom Krieg zerrütteten Grenzgebiet zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo aufgewachsen sind.

Sarah Vanagt, BE 2003, 36 min

Continuity
Continuity, 2012
Continuity, 2012
Continuity, 2012

Wir begleiten einen jungen Bundeswehrsoldaten, der gerade aus Afghanistan zurückkehrt.  Was zunächst als befremdende Veränderung einer sonst vertrauten häuslichen Umgebung erscheint, entpuppt sich mit der Zeit als Schreckensszenario. Je länger der Mann versucht, sich in das zunehmend surreale und fremde Zuhause hineinzufinden, desto zweifelhafter wird, ob er je tatsächlich vom Kriegsdienst zurückgekehrt ist. Continuity kommt der kinematografischen Tradition damit sehr nahe; mit einer Art Anfang und einem Ende übernimmt der Künstler erstmals in diesem Format die Zeitlichkeit des Films.

Omer Fast, DE 2012, 41 min

Filmprogramm

Ghost Stories

The Stars Are Out Tonight (David Bowie)
The Stars Are Out Tonight, 2013
The Stars Are Out Tonight, 2013
The Stars Are Out Tonight, 2013

David Bowie wird von Floria Sigismondi in diesem Video mit der eigenen Vergangenheit in Form von einer Gruppe androgyner Rockmusiker konfrontiert wird, die neben ihm einziehen. Tatenlos – und herrlich selbstironisch – sieht er dabei zu, wie sein beschauliches Altherrenleben und seine ihm auf unheimliche Weise ähnelnde Ehefrau Tilda Swinton nach und nach vom Wahnsinn der Jugend (re)infiltriert wird.

Floria Sigismondi, CA 2013, 6 min

Living in Space
Living in Space, 2013
Living in Space, 2013
Living in Space, 2013

Bei Oliver verschmelzen Einbildung und Realität zu einer verwirrenden, aber gefährlich herrlichen Welt. Es wäre für ihn ganz einfach, sich wieder seinen Illusionen hinzugeben. Aber Oliver kämpft und ist froh über jeden stinknormalen Tag. Ein animierter Dokumentarfilm über einen schizophrenen jungen Mann aus Tallinn.

Katre Haav, DE 2013, 12 min

I’m Not the Enemy
I'm Not the Enemy, 2011
I'm Not the Enemy, 2011
I'm Not the Enemy, 2011

I’m not the Enemy erzählt von einem Kriegsrückkehrer, der in der heimatlichen Umgebung befremdet und eher hilflos einer fast psychotischen Familiensituation gegenübersteht und der keinen Halt mehr findet in einer Gesellschaft, der der reale Kriegszustand fremd und vielleicht sogar egal ist. Die Stimmen sind aus hauptsächlich amerikanischen Vietnamveteranenfilmen entnommen und verweisen so auf das schon einmal von einer Gesellschaft durchlebte Trauma und seine mediale Aufarbeitung.

Bjørn Melhus, DE 2011, 13 min

The Future Is Behind You
The Future Is Behind You, 2005
© ARCHIV FILM

Eine künstlerische Arbeit aus anonymen (Film)­Fundstücken, fiktiven Stories um zwei Schwestern und ihren verschlungenen Lebensgeschichten, die sich der Frage widmet, wie Vergangenheit aus der Erzählung der Zukunft heraus geboren wird.

Abigail Child, US 2005, 18 min

Presence
Presence, 2012
Presence, 2012

Eine filmische Reise ins Reich der Wanderarbeiter ­ nach Bangalore City. Die Menschen, die mit ihren Händen die glänzenden Wolkenkratzer der Boomtown errichten, leben selbst in notdürftig zusammen gezimmerten Unterkünften zwischen den Bahngleisen. Eine Zwischenwelt, die nur so lange Bestand hat, bis die Bauprojekte beendet sind und die Männer am Rande anderer Großbaustellen versuchen, sich ein Leben aufzubauen. Die Siedlungen sind eine Männerwelt, die Liebe ist nur als Erinnerung oder als Zukunftswunsch anwesend. Umso wichtiger sind für die Männer die Bollywood­Stories, in denen die ganz großen Gefühle ­ über kleine Mobiltelefonbildschirme ­ in den Hütten Einzug hält. Presence spürt der flüchtigen Aura von Menschen und Orten mit virtuosen Bildern nach und eröffnet den Blick in eine Welt, die viel zu häufig unsichtbar bleibt.

Ekta Mittal & Yashaswini Raghunandan, IN 2012, 17 min

Filmprogramm

Dancing with Myself

Copy Shop
Copy Shop, 2001
Copy Shop, 2001

„Die Geschichte eines Mannes, der in einem Copy Shop arbeitet und sich so lange selbst vervielfältigt, bis die ganze Welt nur noch aus ihm besteht.“

Virgil Widrich, AT 2001, 12 min

We Got More (Eskmo)
We Got More (Eskmo), 2011

Der Animationskünstler Cyriak hat für den Song „We got more“ (Eskmo, Ninja Tune) ein wahres Panoptikum an Doppelgängern geschaffen. Aus einigen wenigen Aufnahmen einer belebten Straßenkreuzung, die er am Rechner zunächst in ihre Einzelteile zerlegt hat, komponiert er eine visuelle Sinfonie der Dopplungen, Spiegelungen und Kreuzungen, die dem Betrachter den Boden unter den Füßen wegzieht und mit einem angenehmen Schwindel zurücklässt.

Cyriak, UK 2011, 3 min

Bachelorette
Bachelorette (Björk), 1997
Bachelorette (Björk), 1997

Die isländische Sängerin Björk hat sich bereits zu Beginn ihrer internationalen Karriere mit der Frage auseinander gesetzt, wie sich das Dasein als Popstar mit ihrem eigenen Selbstverständnis als kritische Künstlerin vertragen wird. Anders als in der Realität, in der sie sich immer wieder neu erfunden hat und damit der künstlerischen Erstarrung vorbeugen konnte, skizziert sie in ihrem Song Bachelorette den Verlauf ihres Lebens als Star, der in einer endlosen, selbstreferentiellen Routine immer wieder die gleiche Geschichte erzählt, bis diese schließlich sinnlos und inhaltsleer wird und die Protagonistin aus der Pop-Welt aussteigt und sich in die Natur zurück zieht.

Michel Gondry, FR 1997, 5 min

Mathilde, Mathilde....
Mathilde, Mathilde..., 1995
Mathilde, Mathilde..., 1995
Mathilde, Mathilde..., 1995
Mathilde, Mathilde..., 1995

Mathilde, so heißt die tragische Heldin in Truffauts Film La Femme d’à côté (1980), deren Liebe zu einem älteren Mann tödlich ausgeht. Auch die Hauptdarstellerinnen in Jean-Claude Briseaus Noche Blanche (1990) und in Patrice Lecontes Le Mari de la Coiffeuse (1991) tragen diesen Namen und gehen an ihren Liebesbeziehungen zugrunde. Um nicht Opfer einer ernüchternden Realität zu werden, flüchten die Frauen in den Selbstmord. Mathilde ter Heijne begreift diese Geschichten der Selbstopferungen als ein utopisches Ideal der Liebe. Kann Schicksal an einen Namen gebunden sein? Mathilde ter Heijne vermischt Originaltöne der drei Filme mit Videoszenen, in denen sie selbst die Rolle der tragischen Heldin übernimmt. Mithilfe einer Special-Effects-Puppe inszeniert sie den Kampf mit ihrem Alter Ego und den Sprung in den Tod von einer Brücke. Schauplatz des kurzen Dramas ist Amsterdam, der einstige Wohn- und Arbeitsort der Künstlerin.

Mathilde ter Heijne, DE 1999, 5 min

Le nouveau OMIZA
Le nouveau OMIZA, 2007
Le nouveau OMIZA, 2007
Le nouveau OMIZA, 2007
Le nouveau OMIZA, 2007

Seit Mitte der 80er Jahre arbeitet die Firma HONDA an der Entwicklung eines humanoiden Roboters für den Einsatz in menschlicher Umgebung. ASIMO, der bis dato am weitesten entwickelte Humanoide, soll in Zukunft Aufgaben wie zum Beispiel die Pflege älterer Menschen übernehmen. Sein Gegenstück OMIZA bewegt sich auf der anderen Seite des Spiegels. In der Gesellschaft von Frauen erfährt er eine geordnete Welt, die nur für ihn und seine endlosen Spaziergänge durch die Labyrinthe des Herzens existiert.

Ute Hörner & Mathias Antlfinger, DE 2007, 6 min

Meshes of the Afternoon
Meshes of the Afternoon, 1943

Mit Meshes of the Afternoon haben Maya Deren und Alexander Hammid einen der wichtigsten und einflussreichsten Experimentalfilme des 20. Jahrhunderts geschaffen. Ausgehend vom Tatsächlichen bewegt sich der Film Schritt für Schritt in Richtung Phantasie, Traum und Surrealität. Mit den Mitteln der Montage bricht die Imagination ein in die Realität, ordnet die raum­zeitlichen Elemente in einer neuen, irrealen Zeitfolge. Psychoanalyse trifft auf Symbolismus, wenn mehrere Ichs der Protagonistin (gespielt von Maya Deren selbst) in traumähnlichen Situationen aufeinander treffen. Am Ende blitzt ein Messer, ein Spiegel bricht und die Wellen des Atlantiks spülen die Scherben ins Meer.

Maya Deren & Alexander Hammid, US 1943, 14 min

Ingenue (Atoms for Peace)

Der Sänger Thom Yorke ist als begeisterter Tänzer bekannt, seit der im Video zu seinem Song „Lotus Flower“ eine impulsive Performance abgeliefert hat. In dem kunstvollen Musikvideo zu „Ingenue“ (Atoms for Peace) führte ebenfalls der Brite Garth Jennings Regie. Diesmal brilliert Yorke - gemeinsam mit der Tänzerin Fukiko Takase - in einer hochkomplexen Choreografie, in der die beiden Tänzer mal wie Doppelgänger, mal wie Duettpartner wirken. Am Ende des traurigen Liebesliedes werden ihre Bewegungen immer asymmetrischer, bis Yorke schließlich allein vor einer weißen Leinwand steht.

Garth Jennings, UK 2013, 4 min

Audition Tape
Audition Tape, 2003

In Audition Tape stellt sich Benny Nemerofsky Ramsay, nach seiner Selbstbeschreibung schwul, weiß, 29 Jahre, gute Singstimme, vor die Kamera, um sich auf einen Job bei der russischen Teen­Girl­Pop­Band t.A. T.u. zu bewerben. Ein Tape, in dem sich Geständnis, Identifikation und Erinnerung zu einem neuen Format verweben: Mainstreamkultur, politische Geschichte und sexuelle Politik werden als Anrufungen sichtbar, in die der individuelle Wunsch nach Anerkanntwerden und Erfolghaben verstrickt ist.

Benny Nemerofsky Ramsay, CA 2003, 8 min

She’s Madonna (Robbie Williams)
She's Madonna (Robbie Williams), 2007
She's Madonna (Robbie Williams), 2007
She's Madonna (Robbie Williams), 2007

„Weißt Du eigentlich, wer Du bist?“ „Ja, ich habe ich ziemliche genaue Vorstellung davon, wer ich bin. Ich bin eine ganze Reihe Leute. Ein ziemliche Haufen von Typen.“ „Wer ist Dir am liebsten?“ „Das kann ich nicht sagen, die anderen würden eifersüchtig werden.“

Robbie Williams wie man ihn noch nie gesehen hat – als exaltierte Drag Queen, die im Interview von ihrer multiplen Persönlichkeit erzählt und auf der Bühne den Testosteron-sprühenden Entertainer gibt. 

Johan Renck, UK 2007, 6 min

Videorama — Fenster in die Stadt

Dog Duet
01. Mai 2014 bis 31. Mai 2014
Werkleitz Zentrum für Medienkunst
Dog Duet, 2009

Der französische Künstler Pascal Lièvre nutzte Wegmans bekannte Arbeit als Ausgangspunkt für seinen Film, worin diese Szene nachgespielt wird. Jedoch ohne Hunde, sondern mit „richtigen“ Schauspielern. Diese geben zwar einen guten Auftritt, dennoch fehlt Ihnen schlicht und einfach der Spielgefährte.

Pascal Lièvre, FR 2009, 3 min

Videorama
Ten
01. April 2016 bis 30. April 2016
Ten, 2010
Ten, 2010
Ten, 2010

In der Videoinstallation Ten inszeniert Niklas Goldbach ein Gipfeltreffen heutiger Herrscher in der Penthouse-Suite eines Berliner Luxus Hotels, in der er als zehnfaches Abbild seiner selbst agiert. Es ist ein Film wie aus einem Labor, aus einer rätselvoll unentdeckten Zeitform, wo Zukunft und Geschichte verschmolzen sind. Alles Individuelle ist entfernt, alles dem Protokoll der Effizienz und dem stummen Machtpoker unter der Maske der Gleichheit unterworfen. In den Orten, die Niklas Goldbach für seine Video- und Printarbeiten auswählt, verdichten sich dystopische Aspekte zivilisierter postmoderner Lebenswelten. Spuren von Gesellschaftsentwürfen, sozialen Hierarchien, Kontroll- und Machtsystemen finden sich allenthalben.

Niklas Goldbach, DE 2010, 12 min

Trailer

 

Programm zum Download (PDF)